Benommen erwachte Carmen langsam und schaute sich behutsam um. Das nahe Meer rauschte laut am Leuchtfeuer. (Zu ihrem Glück war sie auch warmes Klima gewöhnt und störte sich nicht weiter an Palmen oder der eventuellen Gefahr von Schlangenbissen - welche, bei der momentanen Gefahr, ohnehin unbedeutend waren.)
Sie konnte Balthasar erkennen, der tief in irgendeine Blattansammlung vertieft war - was für ein Anführer, dachte sie kopfschüttelnd.
"Balthasar?! Du solltest eine Versammlung einberufen. Noch ist nur einer von diesem vermaledeiten Fluch befallen und fast alle sind halbwegs klaren Verstandes - wir sollten eher heute als morgen besprechen, wie wir diesen Verrätern auf die Schliche kommen oder Verdächtigungen ausmerzen." Damit spuckte sie abschätzend ins Meer. "Ich gehe und schaue mir an, wie wir Werkzeuge herstellen können. Wenn du Schwächling etwas brauchst, um diese verfluchte Bande zu rufen:" Hier hob sie ihr Horn feixend empor, so dass der Gelehrte es sehen konnte.
Schnellen Schrittes lief Carmen zur
Werkzeugmacherei. Feuer zu entzünden oder instand zu halten, hatte ihr nie sonderliche Freude bereitet, ebenso wenig Holzhacken (welches sie durch ihre - körperlich - zarte Art ohnehin nicht sonderlich gut beherrschte). So blieben ihr also die Werkzeuge, um ihren Beitrag zur Gruppe leisten zu können.
Dort angekommen, schaute sie sich um, ob der goldene Schädel noch zu sehen war, und erblickte Torben. Eine Mischung aus Freude und tiefer Erschütterung zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab. Sie ging auf ihn zu, bis nur noch drei Schritt sie trennten, und sah ihm so tief wie entschlossen in die Augen, als wolle sie seine Seele durchleuchten. "Wenn hier jeder gegen jeden kämpft, werden wir verlieren. Aber ich schätze es nicht, jemanden zu vertrauen, der mich ohnehin nur verrät.", sagte Carmen mit finsterer Stimme und schien eine Antwort zu erwarten.